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Wr. Neustadt


 

Feuerwehrschule in Wiener Neustadt

Ausbildung in der Feuerwehr – ein großes Problem.
Woher nehmen die Kommandanten das nötige Wissen?

Schon in den ersten Jahrzehnten des freiwilligen Feuerwehrwesens sucht man auf Bezirksebene dieses Problems Herr zu werden. Bahnbrechend scheint hier der Bezirksfeuerwehrverband St. Pölten gewesen zu sein, der schon 1891 und 1892 für mehrere Feuerwehren gemeinsam Übungen für Chargen abhielt; die Teilnehmer sollten das Wissen in ihren eigenen Feuerwehren weitergeben, alle Feuerwehren mussten sich außerdem an das 1892 erstmals herausgegebene „Übungsbuch für Landfeuerwehren“, von Karl Schneck, St. Pölten, halten. In den zwanziger Jahren war im Vergleich mit anderen Bundesländern die Ausbildung der Schwachpunkt des NÖ Feuerwehr- Verbandes. Um der Festlegung seitens des Reichsverbandes, dass neugewählte Feuerwehrführer einen Befähigungsnachweis erbringen müssen, entsprechen zu können, wurden vorerst eintägige Schulungen abgehalten.

Im März 1928 hielt der Bezirksfeuerwehrverband Mödling einen Sonderkurs zur Ausbildung von Feuerwehrführern ab. 142 Männer nahmen in den Räumlichkeiten der Technisch-gewerblichen Bundeslehranstalt an den Vorträgen teil, die an mehreren Tagen gehalten wurden.

Eine Sternstunde für das Ausbildungswesen ist der 20. März 1930. Der Antrag auf Abhaltung eines Kurses wird vom „Engeren Ausschuss“ dem für Ausbildungsprobleme zuständigen „Technischen Ausschuss“ zugewiesen. Dieser kooptiert Ausbildungsfachleute in das eigene Gremium, wird somit auch zum Ausbildungsausschuss. Der Feuerwehrkommandantstellvertreter von Wiener Neustadt, Karl Lauberer, hatte verschiedene Vorträge ausgearbeitet. Über Vorschlag von Präsident Ing. Jukel werden mehrere anderthalbtägige Kurse (Samstag, 15 Uhr, bis Sonntag, 15 Uhr) geplant, am 15. April dann bereits die Orte, die Termine und die Vortragenden (Ing. Hartmann, Mitlöhner, Ickinger, Lauberer) bestimmt. Jeder Bezirk soll zwei Mann entsenden, welche dann ihrerseits als Vortragende in den eigenen Bezirken wirken sollen.

Der Bezirksfeuerwehrverband Wiener Neustadt beantragt am 13. August 1931 erstmals die Errichtung einer Feuerwehrschule. In der härtesten Zeit der Weltwirtschaftskrise können aber nicht einmal mehr die Kurse in den Bezirken durchgeführt, geschweige denn eine Schule gebaut werden.

Mit dem Beschluss des „Engeren Ausschusses“ am 10. November 1932 schlägt die Geburtsstunde der Feuerwehrfachschule. Mit einem „Feuerwehrführerkurs 1. Teil“ wird die Feuerwehrfachschule, welche in Wiener Neustadt in der alten Schuhfabrik Meider bzw. der ehemaligen ersten Rohrzuckerfabrik in Europa eingerichtet wurde, 1933 feierlich eröffnet.



Fachkurs 1932


Eröffnung 1933


Eröffnungskurs 1933


Die Räumlichkeiten der LFS wurden 1936 auch vom Burgenländischen Landesfeuerwehrverband genutzt. Neben Lauberer und Ickinger sind Burgenländische Feuerwehrfunktionäre als Ausbilder tätig. 1937 konnte der Hundertster Lehrgang in der Feuerwehrschule durchgeführt. Die Schule wird
1939 vergrößert und kann jetzt 53 Personen unterbringen. Sie wird in die Gauselbstverwaltung übergeführt und bekommt als Landesanstalt den Namen „Feuerwehrschule des Reichsgaues Niederdonau“.

Mehrfach treffen Fliegerbomben die Gaufeuerwehrschule, welche ab Dezember 1943 nur noch eingeschränkt und ab 12. März 1945 ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen kann. Am 1. April 1945 erfolgt der Befehl zur vollständigen Verlegung nach Westen, diese erfolgt in einer Kolonne von 38 Fahrzeugen unter Führung von Schulkommandant Lauberer, die Irrfahrt endet in Mauthausen.

Die Schule wird 1946 von der FF Wiener Neustadt benützt, an die Aufnahme des Schulbetriebes ist nicht zu denken.

Nach der Wiedergründung des NÖ LFV im Mai 1947 bemüht man sich gleich wieder um die Aufnahme des Schulbetriebes in Wiener Neustadt. Das Rote Kreuz stellt das fehlende Inventar zur Verfügung und am 17. Juni 1947 kann die LFS eröffnet werden. Vorerst wurden nur Maschinistenkurse abgehalten. In diesem Jahr fällt die Entscheidung, die Ausbildung in der Gruppe 1:8, wie sie bereits in der NS-Zeit eingeführt wurde, in NÖ beizubehalten

Der erste Chargenlehrgang I und Chargenlehrgang II wird 1948 durchgeführt (nach einem Beschluss aus dem Vorjahr sollen nur mehr solche Feuerwehrmänner Kommandostellen übernehmen, die diese Lehrgänge absolviert haben). Die ungenügenden räumlichen Verhältnisse in Wiener Neustadt machen die Suche nach einem neuen Standort notwendig. Die Entscheidung fällt für die ehemalige Pionierkaserne in Tulln (vormals Minoritenkloster). Vom 3. bis zum 6. Mai 1949 findet in Wiener Neustadt der letzte Lehrgang statt.




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